02Oktober
2013

Dougies off, Nomads on, Nomads off, Global Backpackers on

Als es dann am Samstagmorgen schließlich gegen halb 9 zurück nach Cairns losging, hatten Leon und ich wieder einmal für knapp 1,5h die Möglichkeit, durch das Busfenster von der Rückbank aus die schönste Natur, die einem, wie ich mir einmal zu vermuten erlaube, je geboten werden kann. Unser Transfer von Port Douglas, aus dem Dougies-Backpackers-Hostel, nach Cairns, zurück zum altbewährten Nomads-Serpent-Cairns-Hostel, führte wie auf der Hinfahrt entlang einer Bergkette, mit direktem Blick auf kilometerlange Sandstrände und unendlich weites Meer. Oft durchquerten wir auch Tunnel von Palmen oder bekamen viele der typischsten Vögel Australiens zu Gesicht.

Im Nomads angekommen, durften wir erst einmal voller Begeisterung 4,5h auf den CheckIn warten, da uns dies erst ab 13:30pm irgendwann möglich war und wir viel zu früh angekommen waren. Nach noch einer weiteren Stunde Geduld, wurde uns dann Zimmer „C2“ zugewiesen, ein 4-bed-dorm, welches wir uns mit zwei sehr netten Schweden teilten: Björn, der aufgeschlossene und redefreudige sowie Fredrik, der eher ruhigere und wortkarge – zwei Cousins, die mittlerweile auch erst seit einer Woche hier in Australien sind. Leon und ich bezogen also unsere Betten und nutzten den restlichen Tag eigentlich nur noch für einen Lebensmitteleinkauf im „Woolworths“ (Stadtmitte), den wir wie bereits zuvor üblich stündlich mit dem kostenlosen Shuttlebus des Hostels erreichen konnten. Abends gab es dann nur noch auf die Schnelle für jeden von uns beiden Strawberry-Jam-Toast und nach einem Telefonat mit einem Restaurant in Central-Cairns, mit welchem ich aufgrund der Arbeitsuche einen Vorstellungstermin für den nächsten Tag ausmachte, nahm der Tag auch schon langsam sein Ende.

Sonntag begann ebenfalls mit dem wie zuvor bekannten Free-Breakfast (6-10am) und anschließend fuhren wir zwei für fast den gesamten Tag erneut in die Stadt, um uns bei allen, uns auf dem Weg liegenden, Hostels/Hotels/Restaurants etc. zu bewerben. Wie in Port Douglas nahm dies wieder sehr viel Zeit in Anspruch und wir schauten nach 4-5h leicht überrascht auf die Uhr. Also beendeten wir unseren Stadtaufenthalt schnell im Woolworths mit einem Apfel-snack für zwischendrin und fuhren auch schon wieder ins nahegelegene Hostel zurück. Dort musste ich mich nämlich nun noch fertig machen, duschen und innerlich auf das darauffolgende Gespräch im „Wink“-Restaurant, zentral an der Promenade, vorbereiten. Um 5pm hieß es für mich dann wiederholt zurück in die Stadt zu fahren, um um 5:30pm auf Ross zu treffen. Fazit des Vorstellens war: Ich hatte am nächsten Abend ein Probearbeiten erlangt. Wir kochten uns abschließend Nudeln mit einer selbst gemachten Tomatensoße und ließen den Abend mit 1L-Cocktails, Live-Musik und Björn+Fredrik an der Bar ausklingen:)))

Montagmorgen dann, galt es nach einem frühen(!) Frühstück für Leon und mich zum ersten Mal entlang des Strandes in die Stadt zu laufen. Wir hatten am Tag zuvor beim Bewerben doch in der Tat WFA, also Work for Accomodation, bekommen, was 2h arbeiten am Tag für eine freie Unterkunft bedeutet. Da das house-keeping allerdings schon um 10am beginnt und der erste Shuttlebus aber erst um 10am fährt, durften wir den Weg durch die morgentliche Sonne nehmen...Leon war davon eher weniger begeistert. Dort angefangen, wurden wir aufgeteilt: Leon wurde zum Toiletten/Duschen-Cleaner und ich zum Waschmaschinenräume/Zimmer-Cleaner, Arbeit, die, wie ich finde, wirklich noch machbar und auszuhalten ist. Ein anschließendes, stundenlanges Weiterbewerben im Zentrum von Cairns erfolgte und ab ging es, zurück zum Hostel. Dort wurde diesmal Sahnesoße in 4-facher Menge zu Penne gekocht, von welcher Leon aber leider Magenkrämpfe bekam und ihm schlecht wurde und ich mich somit bis heute von ihr durch die Mengen, die übrig blieben, drei Mal ernähren konnte. Ich machte mich zu 6pm also wieder auf den Weg zur Promenade, in diesem Fall weil das Probearbeiten auf mich wartete. Als ich das beendet hatte, konnte ich mich nachts zwischen einer halben Stunde in der vollen Stadt auf den Bus warten oder chillig und entspannt am Strand auf der Promenade heim laufen entscheiden – ich wählte natürlich letzteres. Das Meer und seine Ruhe bei Nacht wollte ich mir nicht entgehen lassen und zudem entschloss ich mich spontan dazu, für 5min meine bessere Hälfte in seiner Mittagspause anzurufen:) Kurz bevor ich dann im Hostel ankam, begegnete ich noch für eine Viertelstunde Björn und Fredrik, die auf einer Bank sitzend und auch nur Musik hörend die abendliche Stille der Natur genossen, sie hatten einen anstrengenden Rafting-Tag hinter sich.

Der gestrige Tag startete mit einem lästigen Einpacken aller Klamotten, da wir schließlich bis 10am ausgecheckt haben mussten, worin auch schon das nächste Problem lag. Da wir ungern unsere 5.000kg, sprich jeweils einen Backpacker-Rucksack sowie einen kleineren Rucksack, Laptop-Tasche, zwei Kameras und zwei Kühltaschen, bis in die Stadt schleppen wollten, wo sich von nun an unser neues Hostel „Global Backpackers“ direkt an der Promenade (50m und man steht direkt im Freibadpool; in 70m der Strand!) befindet, mussten wir sie zwar vorher schon fertig gepackt, aber dann bloß unter Umständen im Gepäcklagerraum abgegeben haben. Plus dann noch ein letztes Mal das kostenfreie Frühstück ausnutzen und zum house-keeping laufen, erforderte natürlich ein noch früheres Aufstehen:/ Nunja, dies ebenfalls verrichtet, liefen Leon und ich also wieder entlang des Strandes den langen Weg – diesmal durch die pralle Mittagshitze – zurück, um nicht auf den Bus in erst wieder 1,5h warten zu müssen und unser Gepäck aus dem Nomads zu holen. Vollkommen erschöpft (500m von der Bushaltestelle zum Hostel reichen unter gewissen Umständen) und duschreif erreichten wir nach unter anderem drei Doppeltreppen unser Zimmer 302 im dritten Stockwerk – es ist hier nicht so, dass man über einen Fahrstuhl oder so etwas in der Richtung verfügt. Uns erwartete wieder ein 4-bed-share-room, das wir uns diesmal mit zwei sehr, sehr netten, deutschen Mädels teilen: Natalie und Marion:) Sie gaben uns gleich weitere Jobtipps und das, obwohl sie selbst noch nicht einmal lange hier sind. Platt und fertig wie wir waren, machten Leon und ich uns für unseren Teil nur noch einen Ruhigen und legten uns nach „Resten von gestern“ (er hatte sich natürlich vorher noch schnell neue Bolognese-Sauce gekauft) ziemlich zeitig schlafen; Zeit, neue Energie zu tanken.

So, und heute sah der Tag eigentlich auch noch einmal recht chillig aus, da wir nach schnellem Frühstücken und unserer 2h-Arbeit nur noch nach einer kurzen Pause auf dem Zimmer mit dem Bus ein letztes Mal zum Nomads fuhren, unsere letzten Lebensmittel wie Gewürze und Öl holten und zurück im Global Backpackers zum dritten Mal Reste von gestern aßen:D, und anschließend online Bewerbungen abschickten. Eben gerade waren wir dann noch einmal zusammen mit Marion und Natalie im Woolworths und kauften Würstchen, Mett, Brot, Salat, Tomaten, Mais und eine Zwiebel für das morgige Grillen ein – eine vorhin spontan zusammen entschlossene Aktion:) Bei den Preisen kann man sich so einen wirklich schon Luxus hier echt nur sehr, sehr, sehr selten leisten...

Tja und jetzt liege ich noch ein bissel auf meinem Bett, mir sind vom vielen Schreiben schon komplett die Arme eingeschlafen und damit meine Finger nicht noch ganz absterben, verabschiede ich mich erst einmal wieder:P Für in +-8 Stunden: Schlaf auch du gut, Deutschland!